Eine schlagkräftige LKW-Flotte und Wärmerückgewinnungsanlage spart bis zu 30 Prozent des Energieverbrauchs ein
Als Selbsthilfeeinrichtung der über 600 Landwirte als Anteilseigner, veredelt die Futtertrocknung Lamerdingen e.G. regionale landwirtschaftliche Primärprodukte wie Gras, Luzerne, Mais oder Getreide zu haltbaren, lagerfähigen, transportfähigen und qualitativ hochwertigeren Futtermitteln. Dadurch, dass ihre Produkte Importfuttermittel wie Soja, Sonnenblumen und Körnermais in der Tierfütterung ersetzten, erhöht sich die Wertschöpfung bei dem Unternehmen vor Ort und regionale Nährstoff- und Warenkreisläufe können weiter geschlossen werden.
Die Vorteile der Luzerne
Die Möglichkeit der Heißlufttrocknung verändert für viele Landwirte auch die Entscheidungsgrundlage, welche Feldkulturen ökonomisch und ökologisch auf ihren Betrieben am meisten Sinn machen. Das beste Beispiel hierfür ist die Luzerne. Als „Königin der Futterpflanzen“ ist sie durch ihre enorme Trockenheitstoleranz bestens für die zunehmend extremeren Wetterschwankungen gerüstet, sie ist Bienen- und Insektenfreundlich, benötigt nahezu keinen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, schützt den Boden vor Erosion und kann mehrere Jahre hintereinander genutzt werden. Der größte Vorteil der Luzerne besteht jedoch darin, dass sie durch einen Trick der Natur in der Lage ist, mithilfe symbiontische Bakterien an ihren Wurzeln direkt Stickstoff aus der Luft zu binden und daraus hochwertiges pflanzliches Eiweiß herzustellen. Damit schafft sie es ganz ohne den Einsatz von stickstoffhaltigem Mineraldünger, welches in der Regel unter enormen Einsatz von fossilen Energieträgern produziert wird, zum Teil höhere Proteinerträge pro Hektar als beispielsweise Soja zu erzielen.
Trotz all dieser Vorteile steht in Deutschland nur auf rund einem Prozent der Ackerfläche diese ökonomisch und ökologisch so vorzügliche Kultur, denn es gibt einen großen Nachteil! Bei der „normalen“ Bodentrocknung auf dem Feld bröselt durch das mechanische Wenden ein Großteil der wertvollsten Bestandteile dieser Futterpflanze, die kleinen feinen Blätter, einfach ab. Zurück bleiben hier vor allem die Stängel als wenig wertvolles Strukturfutter, das den Anbau ziemlich uninteressant macht. Nur die Heißlufttrocknung schafft es, das Potenzial dieser Pflanze in ein hochwertiges Futtermittel zu verwandeln und damit mehr Luzerne in die Mais- und Getreide lastigen Anbaufolgen zu integrieren. Seit 2009 bieten wir unseren Mitgliedern ein Programm zum Luzernevertragsanbau an, welche sie bei der Umstellung zu dieser „neuen“ Kultur mit einer umfassenden Beratung zu Anfang und die Abnahme, Anlieferung, Preise und Vermarktung garantiert.
Als landwirtschaftliche Genossenschaft mit über 60-jähriger Geschichte darf sich die Futtertrocknung Lamerdingen mit Fug und Recht als Traditionsbetrieb bezeichnen. Wobei das Rezept um auch in Zukunft ökonomisch und ökologisch erfolgreich zu sein in der stetigen Anpassung und Verbesserung aller Geschäftsprozesse liegt. Hier steht sowohl im Büro als auch in der Produktion Effizienz an erster Stelle. Beispielsweise ihre schlagkräftige LKW-Transport Flotte sorgt mit größt möglichen Lademengen, moderner Technik und Bereifung dafür, dass der Transport vom Feld zu unserem Produktionsstandort möglichst effizient und kraftstoffsparend erfolgt. Ein anderes Beispiel ist die Wärmerückgewinnung, in der Trocknungsanlage welche die überschüssige Wärme recycelt und so hilft rund 30 Prozent des Energieverbrauchs und der damit verbundenen Emissionen der Anlage einzusparen. Generell versuchen wir so viel wie möglich zu produzieren. Das fängt bei kleinen Dingen an, zum Beispiel dass Fehldrucke im Büro als Notizzettel verwendet werden, anstatt sie in den Papiermüll zu werfen oder dass vor jeder größeren Neuanschaffung geprüft wird, ob eine gebraucht Maschine anstatt einer neuen gekauft werden kann. Effizienz bedeutet für die Futtertrocknung Lamerdingen e.G. den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten und ihrem Geschäftszweck: „Der Hilfe zur Selbsthilfe landwirtschaftlichen Betriebe gerecht zu werden.“