Erderwärmung auf Rekordniveau: 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
Laut dem EU-Erdbeobachtungsdienst Copernicus war 2024 das bislang wärmste Jahr der Geschichte. Die globale Durchschnittstemperatur lag bei 15,1 Grad Celsius, 1,6 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Damit wurde die Schwelle von 1,5 Grad, die Wissenschaftler als kritisch ansehen, erstmals überschritten. Besonders auffällig war der 22. Juli 2024 mit einer Rekord-Tagesdurchschnittstemperatur von 17,16 Grad.
Ursachen und Auswirkungen
Die Hauptursache der Erderwärmung bleibt der Anstieg von Treibhausgasen wie CO2 und Methan. 2024 erreichte die CO2-Konzentration in der Atmosphäre einen neuen Höchstwert von 442 parts per million (ppm), während die Methankonzentration auf 1.897 parts per billin (ppb) stieg. Auch die Ozeane erwärmten sich weiter, mit einer durchschnittlichen Oberflächentemperatur von 20,87 Grad – ein Rekordwert.
Die Folgen dieser Entwicklungen zeigen sich in immer häufigeren Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Starkregen, Dürren und Waldbränden. Besonders betroffen war die Region Valencia in Spanien, wo Ende November Sturzfluten über 200 Menschenleben forderten. Der Copernicus-Dienst warnt, dass der zunehmende Hitzestress eine ernsthafte Herausforderung für den menschlichen Körper darstellt und Anpassungsmaßnahmen unverzichtbar sind.
Europa besonders betroffen
Europa erwärmt sich doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt. Die Durchschnittstemperatur stieg 2024 auf 10,69 Grad, 1,47 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Auch hier wurden Rekorde gebrochen, etwa bei der Wärme im Frühling und Sommer. Der Deutsche Wetterdienst bestätigte, dass 2024 das bisher wärmste und ungewöhnlich nasse Jahr seit Beginn der Messungen war. Mit einer Durchschnittstemperatur von 10,9 Grad lag das Jahr 2,7 Grad über dem Mittelwert der Referenzperiode 1961–1990.
Der Weg nach vorne
Trotz der alarmierenden Daten betont Copernicus, dass das Pariser Klimaziel – die Begrenzung der Erwärmung auf maximal zwei Grad – noch erreichbar ist. Voraussetzung sei jedoch, dass Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen konsequent umgesetzt werden. Direktor Carlos Buontempo unterstreicht: „Die Menschheit hat ihr Schicksal selbst in der Hand.“