Best Practice: Bei familiengeführten Hotel- und Gastronomiebetrieb steht Nachhaltigkeit im Fokus
Zwischen den sanften Wiesen der Amperauen und barocken Gebäude des ehemaligen Zisterzienserklosters Fürstenfeld empfängt das Team des bio-zertifizierten Fürstenfelder Hotels, Restaurants und Biergartens seine Gäste. Ihr Kerngebiet: Essen, Schlafen, Feiern, Tagen, Natur und Kultur erleben, das nahe München sehen oder Ruhe finden.
Alles begann 2001 mit der Gründung des Fürstenfelder Restaurants im früheren Kuhstall des Klosters Fürstenfeld. Bereits seit 2003 ist die Gastronomie bio-zertifiziert. Einige Jahre nach Gründung ist die Fürstenfelder Gastronomie & Hotel GmbH ein solide gewachsenes Unternehmen.
Quelle: Fürstenfelder Gastronomie & Hotel GmbH
Gehen verantwortungsvoll mit Energie und Ressourcen um
Das Fürstenfelder verpflichtet sich in allen Unternehmensbereichen zur Nachhaltigkeit. Denn seit der Gründung stellt sich der Betrieb die Frage: Wie können wir unseren Gästen Gutes tun, ohne der Welt zu schaden? Unter Nachhaltigkeit verstehen sie einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen wie Lebensmitteln, Energie, aber auch dem eigenen Team. Sie handeln umweltverträglich, ökonomisch und sozial. Dazu probieren sie immer wieder Neues aus und stellen Altes in Frage. Hotel, Restaurant und Biergarten sind bio-zertifiziert und Naturland-Partner. Zudem ist das Fürstenfelder Hotel seit Juni 2023 als klimaneutral von ClimatePartner zertifiziert.
Bio-Küche bedeutet für den Gastronomiebetrieb, genau über die Produkte, die sie verarbeiten, Bescheid zu wissen. Das betrifft die Haltung, Fütterung und Schlachtung bei tierischen Produkten sowie die ökologische Landwirtschaft bei Feldfrüchten. Bei Lebensmitteln, die nicht in Deutschland wachsen, aber sie gern verwenden – wie Kakao oder Kaffee – achten sie auf fairen Handel. Der Betrieb verarbeitet vorrangig saisonale und regionale Lebensmittel. Beim Lebensmittel-Verarbeiten achtet das Unternehmen auf einen sorgsamen Umgang und eine möglichst vollständige Verarbeitung. Als bayrisch verwurzelte Küche bieten sie den Gästen Fleisch-, Geflügel- und Fischgerichte an. Um den bewussten Konsum tierischer Lebensmittel zu fördern, gibt es aber auch viele vegetarische und vegane Gerichte. Die meist langjährigen Zulieferer wählen die Fürstenfelder mit Bedacht aus und pflegen den Austausch. Auch um das Essen herum denken sie nachhaltig. Energie nutzen die Fürstenfelder aus regenerativen Quellen, auf Einweggeschirr im Restaurant und bei Veranstaltungen verzichten sie und der Natur zuliebe vermeiden sie das Nutzen von Tischdecken. Mit dem Ziel, den Wasserverbrauch zu senken.
Quelle: Fürstenfelder Gastronomie & Hotel GmbH
Anlage auf dem besten Weg zur CO2-Neutralität
Naturnah und nachhaltig – bereits seit der Eröffnung 2008 stehen diese beiden Schwerpunkte bei dem Vier-Sterne-Hotel Fürstenfelder in Fürstenfeldbruck fest. Grundwasserwärmepumpen verwenden sie im Sommer zum Kühlen und im Winter zum Heizen. So regenerieren sie über die Hälfte der benötigten Energie aus der Umwelt. In den Zimmern verhindern Fenster- und Türkontakte bei Öffnung eine Kühlung beziehungsweise Heizung. Einen Teil der benötigten Energie für die Warmwasseraufbereitung liefert die Abwärme der Kühlaggregate für Kleingeräte. Und den restlichen Wärmebedarf liefert unser Klein-Blockheizkraftwerk, das zusätzlich Strom für das Hotel erzeugt. Auf der gesamten Dachfläche installierte der Betrieb 2011 eine Photovoltaik-Anlage. Wir verwenden überwiegend energiesparende Beleuchtungssysteme und beziehen unsere Hotelwäsche ausschließlich von einem Betrieb mit ISO-Zertifizierung für Umweltmanagement.
Fürstenfelder Hotel macht klimaschonendes Reisen vor
In diesem Jahr hat das Fürstenfelder als erstes Hotel im Landkreis die begehrte ClimatePartner-Zertifizierung erhalten. Gäste hinterlassen mit ihrer Übernachtung nachweislich keinen CO2-Abdruck. Davon profitieren auch Unternehmen. Geschäftsreisen verursachen nach wie vor einen hohen CO2-Ausstoß. Die meisten Unternehmen haben eine Nachhaltigkeitsstrategie, um ihren CO2-Ausstoß zu verringern. Und klimaneutrale Übernachtungen senken die unternehmenseigene CO2-Bilanz. Der Familienbetrieb von Uschi und Gerhard Kohlfürst, zu dem auch die gleichnamige Gastronomie am Kloster Fürstenfeld gehört, war im klima- und ressourcen-schonenden Wirtschaften schon ein Vorreiter in der Branche, als Bio noch kein Trend war. Die Zertifizierung durch ClimatePartners belohnt nicht nur den bereits niedrigen CO2-Ausstoß des Hotelbetriebs, sondern beinhaltet auch Ziele, um diesen weiter zu reduzieren – ob Job-Bikes fürs Team, weitere Ladesäulen für Elektroautos oder den Ausbau der Photovoltaik. Außerdem legt das Hotel seine Zahlen und Ziele ebenso transparent offen, wie die Klimaschutzprojekte, mit denen sie ihre Restemissionen ausgleichen. Ist das Greenwashing? „Dem Planeten ist es egal, wo CO2 eingespart wird”, sagt Hotelchefin Uschi Kohlfürst. „Aber wir müssen diese Aufgabe jetzt alle gemeinsam angehen.”