Sektorenkopplung: Herausforderungen der Energie- und Verkehrswende
Die Konferenz „Grid Integration + Electrified Mobility 2021“ des Branchenfachmediums ATZ, die dieses Jahr am 27.01.2021 und 28.01.2021 virtuell stattfand, hat Experten aus der Energiewirtschaft und der Automobilindustrie zusammengeführt. Der Grundtenor der meisten Vorträge und Debatten war, dass stärkere Impulse benötigt werden, den Ausbau der Erneuerbaren Energien sinnvoller mit dem Ausbau von Ladeinfrastrukturen zu synchronisieren und die Entwicklung der Elektrifizierung stärker voranzutreiben. Nur so kann die Sektorenkopplung einen effizienten Beitrag zur Zielerreichung Deutschlands bis 2030 und 2050 leisten.
Massive Investitionen müssen vor allem in die Digitalisierung des Stromnetzes getätigt werden. Denn die Zahl der kleinen Erzeuger, kleinen Speicher und der Elektromobilität nehmen stetig zu. Eine höhere Flexibilität im Netz muss somit gewährleistet sein können. Dies ist auch ein Anspruch an die Politik. Aufgrund dieser Veränderungen der Anforderungen im Rahmen der Verteilnetzebene muss auch das Strommarktdesign sowie die Regulatorik angepasst werden.
Einige Experten mahnten zudem vor weiterhin großen Hürden im Ausbau der E-Mobilität. Neben dem nach wie vor eher dünnen Ladeinfrastrukturnetz ist auch die Entwicklung von Autobatterien noch nicht weit genug fortgeschritten. Hier bedarf es noch einige Jahre, um die Kosten der E-Mobilität soweit drücken zu können, dass sie für den Großteil der Kunden attraktiver wird. Auch die Installation und der Betrieb von Ladestationen für den Endverbraucher, sogenannte Wallboxen, seien derzeit noch zu unausgereift und kompliziert.
Wie man erkennen kann, stehen der Sektorenkopplung noch einige Herausforderungen und viele offene Fragen gegenüber. Besonders die Beantwortung der Frage nach einem effizienten Lademanagement – wann soll das Auto geladen werden, wann dient es evtl. als Speicher und wie wird die Flexibilität gemanaged – bedarf in Zukunft einer noch höheren Aufmerksamkeit.