NRL veröffentlicht Studie zum grünen Wasserstoff
Grüner Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein für den Weg zur Klimaneutralität – doch noch ist er teuer, daher muss sein Einsatz mit Bedacht erfolgen. Eine Studienreihe aus dem Energiewende-Verbundprojekt Norddeutsches Reallabor (NRL) hat hierbei gegenläufige Trends identifiziert. Dies hat das NRL jetzt in einer Studie mitgeteilt. Zwar ist der Kostennachteil durch den Einsatz von grünem Wasserstoff anstelle von fossilen Energieträgern im Verkehrssektor am geringsten. Aus Effizienzüberlegungen gilt es aber eher den Industriesektor zu priorisieren. Um Anreize für die prioritäre Anwendung von grünem Wasserstoff dort zu schaffen, wo es keine wirtschaftlicheren klimaneutralen Alternativen gibt, empfiehlt die NRL-Studie zu Wasserstoff, den Fokus auf flankierende Mechanismen zu legen.

Die Studie zeigt auf, dass der Industriesektor beim Nutzen von grünem Wasserstoff priorisiert werden sollte, da Alternativen zur Defossilisierung hier nur begrenzt vorhanden sind. Insbesondere Industriegüter wie Primärstahl und Ammoniak sowie die chemische Industrie könnten erheblich von grünem Wasserstoff profitieren. Allerdings ist die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber konventionellen Prozessen nur bei sehr niedrigen Wasserstoffpreisen erreichbar: Um mit Erdgas konkurrieren zu können, müsste der Wasserstoffpreis im Industriesektor den Berechnungen der Studienreihe zufolge für Ammoniak beispielsweise bei 3,3 Euro/kg netto liegen, für Primärstahl bei ca. 1,6 Euro/kg netto. Dagegen lagen die realistischen Wasserstoff-Erzeugungskosten gemäß der Studie im Sommer 2024 noch bei ca. 6,1 Euro/kg netto.
Die Empfehlung aus der NRL-Studie zu Wasserstoff
Zusätzlich erfordere die dringend notwendige Kostensenkung beim Erzeugen von grünem Wasserstoff eine kontinuierliche Forschung und die Bereitschaft zu Investitionen in neue Technologien zur Effizienzsteigerung. Diese und weitere Studien aus der NRL-Reihe zu grünem Wasserstoff lesen Sie hier.