Forschungsvorhaben zur ganzheitlichen Planung nachhaltiger Fabriken
Das Konzept der Nachhaltigkeit hat in den vergangenen Jahren weltweit kontinuierlich an Bedeutung zugenommen und auch produzierende Unternehmen sind von der steigenden Relevanz des Themas betroffen. Auf unterschiedlichen Ebenen widerfahren Unternehmen einen wachsenden nachfragegesteuerten Druck das Thema in Ihre Praktiken zu integrieren. Regelungen wie das Lieferantensorgfaltspflichtgesetz, die Corporate Social Responsibility oder die gesetzliche Nachhaltigkeitsberichterstattung unterstreichen den ganzheitlichen, gesellschaftlichen Umschwung.
Dennoch ist in vielen Unternehmen weiterhin unklar, wie sie das Thema Nachhaltigkeit in Ihre Praktiken integrieren können, um sowohl den bevorstehenden Regularien gerecht zu werden als auch Effekte, wie beispielsweise eine gesteigerte Kundenattraktivität, für sich nutzen zu können. Wie lassen sich konkret die Nachhaltigkeitsdimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales vereinen und wo liegen Zielkonflikte? Neu- und Erweiterungsplanungen bieten Unternehmen die initiale Chance die Dimensionen erfolgreich in den Fabrikbetrieb integrieren zu können. Es herrscht jedoch eine hohe Intransparenz über die existierenden Nachhaltigkeitshebel im Planungsprozess. Meist wird zu Beginn eines Projektes das Zielfeld Nachhaltigkeit sehr hoch bewertet – im weiteren Projektverlauf rückt es jedoch immer weiter in den Hintergrund und wird von konkurrierenden Zieldimensionen wie der Logistikleistung oder Wandlungsfähigkeit eingeholt und verdrängt. Der Grund dafür liegt oftmals nicht in der schwindenden Relevanz, sondern in der Intransparenz über die phasenbezogenen Handlungsoptionen. Entscheidungsträgern ist unklar, wann Grundsteine für einen späteren nachhaltigen Fabrikbetrieb gelegt werden können, welche Zielkonflikte möglicherweise aufkommen und welche Beteiligte für Entscheidungen in einer frühen Planungsphase notwendig sind.
Diese Situation ist die Ausgangsbasis eines Forschungsvorhabens des Instituts für Fabrikanlagen und Logistik der Leibniz Universität Hannover. Das Ziel ist es, für die genannte Problemstellung ein Vorgehensmodell sowie einen Werkzeugkasten zur Planung nachhaltiger Fabriken zu entwickeln. Dabei sollen insbesondere die Wechselbeziehungen zwischen den Nachhaltigkeitsdimensionen sowie die beteiligten Disziplinen im frühen Fabrikplanungsprozess Berücksichtigung finden.
Wir als Initiative „Klimafreundlicher Mittelstand“ sehen die Problemstellung in der Praxis vieler Unternehmen und unterstützen daher dieses Vorhaben. Wenn auch Sie sich mit dieser Herausforderung identifizieren, können Sie das Vorhaben ebenfalls unterstützen und einen Letter of Intent unterzeichnen. Dadurch erhalten Sie nicht nur exklusiven Erstzugang zu den Forschungsergebnissen, sondern können optional eine Piloterprobung der Ergebnisse in Ihrem Unternehmen durchführen. Der geplante Projektzeitraum ist Herbst 2023 bis Frühling 2026.
Bei Interesse, kommen Sie gern auf uns zu.