CO2 sparen mithilfe von Biomasse und Wärmerückgewinnung
Die Holzmühle Westerkamp GmbH veredelt seit Jahrzehnten unbehandelte Sägespäne und Holzhackschnitzel. So verwendet die Firma das Rohmaterial nach einem patentierten Verfahren für die Herstellung einer Rohfaser für die Tierernährung, einer ökologischen Einstreu und von biobasierten Kunststoffen. Darüber hinaus verwenden sie die Rohstoffe als Filtrationshilfsmittel für Flüssigkeiten in der Lebensmittelindustrie. Das Unternehmen setzt auf ganzer Linie auf Nachhaltigkeit und nachwachsende Rohstoffe. Daher lag es nah, auch die Energieerzeugung möglichst nachhaltig zu gestalten.
Trocknungsprozess jetzt noch effizienter
Das holzverarbeitende Unternehmen setzt bei der Erzeugung der Trocknungswärme bereits seit langem auf eine Holzhackschnitzelheizung. Jedoch war die alte Feuerungsanlage in die Jahre gekommen und so wurde sie nun 2021 durch eine moderne Biomasseheizung ersetzt. Der Zeitpunkt war günstig und wurde mit bis zu 55 Prozent vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Die neue Anlage erfüllt problemlos die Anforderungen der neuen Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) und auch der Verbrennungsprozess läuft sehr viel effizienter sowie rückstandsfreier ab. Gleichzeitig konzipierte die GmbH auch die Trocknung neu. Ein hocheffizienter Bandtrockner mit Wärmerückgewinnungssystem der Firma Stela ersetzt den alten Trockner. Mithilfe des Zusammenspiels von Heizung und Trockner werden sehr viel weniger Hackschnitzel für den Trocknungsprozess verbraucht und der Wasserdampf aus dem Trocknungsprozess wird nochmals energetisch genutzt.
Fast 4.000 Tonnen CO2 eingespart
„So sparen wir 35 Prozent an Kosten und Energie ein und schonen gleichzeitig die Umwelt. Mit diesen beiden Maßnahmen werden fast 4.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Das ist doch mal eine gute Bilanz“, freut sich Ute Goossens, verantwortlich für das Energie- und Umweltmanagement bei der Firma Holzmühle Westerkamp GmbH. Goossens erklärt weiter: „Durch die attraktiven Fördermittel erreichen wir kurze Amortisationszeiten von unter zwei Jahren für die Heizung und die Mehrkosten für die Wärmerückgewinnung.“
Das Projekt wurde auch von der Deutschen Energie-Agentur (DENA) als Leuchtturmprojekt nominiert. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass Klimaschutz im Einklang mit wirtschaftlichen Interessen stehen kann. Weitere Maßnahmen wie der Einbau von intelligenter Lichtsteuerung in den Hallen, die Nutzung der Abwärme der Kompressoren für die Beheizung der Sozialräume oder den Einsatz von E-Staplern auf dem Betriebsgelände setzt das Unternehmen aktuell um. Auch treiben sie ihre E-Mobilität voran und stellen Ladesäulen auf.
„Wir haben Nachhaltigkeit und Klimaschutz in unserem Firmenleitbild und dies fängt bei der lokalen Beschaffung der benötigen Rohstoffe an und setzt sich über die energieeffiziente Produktion unter Berücksichtigung von Umweltfaktoren fort und endet im fertigen Produkt. Das fertige Produkt führen wir im Sinne der Kaskadennutzung wieder in den Kreislauf zurück. Wir sind der Klimainitiative Mittelstand sowie dem Energieeffizienznetzwerk Reginee des VEA für unsere Region beigetreten und wollen so Schritt für Schritt der Klimaneutralität näherkommen“, so Goossens zu den weiteren Unternehmenszielen.